Immer mehr Menschen verlieren Geld in virtuellen Casinos
Seit Mai dieses Jahres beschäftigen wir uns bei baum reiter mit einer neuen Fallgruppe – dem Zurückfordern von Beträgen, die in illegalen (verfügen über keine deutsche Lizenz) Online-Casinos verloren wurden. Losgelöst von der juristischen Thematik fällt auf, dass immer mehr Menschen – zum Teil sehr hohe – Summen in virtuellen Plattformen einsetzen. Dieser Trend beruht zum einen auf einer generellen Verschiebung von stationärem (Spielhallen, Wettbüros, sog. Vollspielbanken) hin zu Online-Glücksspiel, zum anderen locken die Internetanbieter mit besseren Quoten und höheren Ausschüttungen.
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) analysiert im Jahresrhythmus das sogenannte Pathologische Glücksspiel und meldet für 2020 (letzter Erhebungszeitraum) folgende Zahlen:
Auf dem legalen deutschen Glücksspielmarkt (alle Anbieter, sämtliche Angebote) wurden 38.3 Mrd. Euro umgesetzt. Der Löwenanteil mit knapp 50 Prozent entfiel hierbei auf die gewerblichen Geldspielautomaten. Auf den Plätzen rangieren: Lotto & Toto (20.7%), Spielbanken (16.4%) und Sportwetten (11.6%). Der Rest verteilt sich auf: Fernsehlotterie, Prämien- & Gewinnsparen, Klassenlotterie, Postcode-Lotterie sowie Pferdewetten.
Hinzu kommt der nicht-regulierte Markt, der von Experten auf eine Größenordnung von 1.6 Mrd Euro Bruttospielertrag (Umsatz nach Abzug der ausgeschütteten Gewinne) geschätzt wird, was circa 6 bis 7 Milliarden an Spieleinsätzen entspricht. Illegale Glücksspielangebote findet man überwiegend online und hier in Form von: Sportwetten, Casinos, Poker und Zweitlotterien. Illegal bedeutet, dass diese Anbieter über keine deutsche Lizenz verfügen, die von der neu gegründeten Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL, ansässig in Halle/Saale) umfassend für die gesamte Bundesrepublik erteilt wird. Die Casinos – auch wenn das Angebot in deutscher Sprache präsentiert wird – befinden sich auf Malta, Zypern, Curacao oder in Gibraltar. Es gilt die Regel: egal, wie lukrativ die Ausschüttungsquote auch sein mag – ohne deutsche Lizenz ist das Angebot illegal.
2020 war ein Jahr rückläufiger Glücksspieleinsätze. Verursacht v.a. durch die COVID-19-Pandemie, weshalb die stationären Betreiber von diesem Umsatzeinbruch weitaus stärker betroffen waren als die virtuellen Plattformen. Als Konsequenz resultierte daraus eine Verschiebung der Anteile von 85 zu 15 (2019) auf 80 zu 20 (2020). D.h. jeder fünfte Spiel-Euro wandert mittlerweile auf die Tische der Online-Casinos. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren verstärken. Die drei – aus Spielerperspektive – Haupttreiber der Entwicklung sind: Anonymität, Ubiquität (man kann überall und zu jeder Uhrzeit teilnehmen) und die (angeblich) höheren Gewinnchancen. Folgerichtig will der deutsche Staat den Online-Markt stärker mittels einheitlicher Kriterien zur Lizenzerteilung und monatlicher Budgets pro Spieler (1.000€) regulieren, was ihm bisher jedoch nur teilweise gelingt. Nach wie vor existieren Schlupflöcher, die es illegalen Plattformen ermöglichen, große Gewinne in Deutschland zu erzielen und Spielern hohe Beträge aus der Tasche zu locken.
Die DHS führt jährliche Umfragen zum Thema „Glücksspiel“ durch: 2021 gaben knapp 30 Prozent der Befragten an, mindestens 1x/Jahr an einem Glücksspiel teilzunehmen. Circa 10% spielten mehrmals. Knapp 5 Prozent der Bevölkerung (Altersgruppe: 16 bis 70 Jahre) wetteten auf Sportereignisse, 2% spielten an Geldautomaten, weitere 2% beteiligten sich an Online-Casinospielen, 1.3% waren in Spielbanken aktiv.
Einige dieser Spielformen verfügen über ein sehr hohes Suchtpotenzial. Besonders besorgniserregend ist dabei der Umstand, dass sich der Online-Casinomarkt von 2019 auf 2020 mehr als verdoppelt hat. Experten prognostizieren alleine für Deutschland demnächst 10 Milliarden Euro Einsätze bei virtuellen Spielangeboten. Die Community der Online-Zocker wächst beständig. Speziell auf den illegalen Plattformen wird Spielerselbstschutz klein geschrieben. Kaum ein ausländischer Betreiber hält sich an das 1.000-Euro-max.-Budget. Als traurige Konsequenz entspringen daraus übergroße Verluste, die sich mitunter zum finanziellen Ruin des Spielers auswachsen können.
baum reiter & collegen bietet Geschädigten deshalb seit Mai 2022 die Möglichkeit an, ihre Online-Verluste über unsere Kanzlei zurückzufordern. Mittels eines schnellen Online-Checks erfahren Sie, ob Sie auf einer illegalen Plattform gespielt haben, und ob Chancen bestehen, dass Sie ihr Geld zurückbekommen. Im zweiten Schritt durchlaufen Sie ein Mandatierungsformular, in dem wir Ihnen konkretere Fragen zu Ihrem Spielverlauf stellen. Mit Ihrer Unterschrift beauftragen Sie uns, Ihren Fall genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Anschluss erhalten Sie von unseren Experten eine realistische Einschätzung Ihres Falls. Bis hierhin geschieht alles kostenfrei. Kostenauslösende Maßnahmen – z. B. ein anwaltliches Schreiben an den Anbieter – ergreifen wir erst nach weiterer Rücksprache mit Ihnen. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit einem renommierten Prozessfinanzierer zusammen, der Ihnen im Stile einer Rechtsschutzversicherung sämtliche Kostenrisiken abnimmt. Dafür wird er am Ende des Verfahrens mit einem gewissen Prozentsatz an der für Sie vereinbarten Rückerstattung beteiligt.
Sie haben in den vergangenen Jahren Geld bei Online-Anbietern verloren? Dann zögern Sie nicht und durchlaufen Sie noch heute unseren Online-Check. Dauert 2 Minuten. Für telefonische Rückfragen steht Ihnen unser Expertenteam werktags zwischen 9 und 18 Uhr gerne zur Verfügung.
Nach zahlreichen verbraucherfreundlichen Urteilen zum Thema Glücksspiel war es nie so einfach wie heute, seine Online-Verluste mit großer Aussicht auf Erfolg juristisch einzufordern.
Besuchen Sie unsere Seite: https://online-check.baum-reiter.de/
+++
In unserem Oktober-Newsletter werden wir das Thema „Spielsucht“ näher beleuchten: Wer ist davon betroffen? Woran bemerkt man die? Welche Wege raus aus der Abhängigkeit bestehen?
+++
Weiterführende Literatur:
DHS: Jahrbuch Sucht 22 (hier das Kapitel „Glücksspiel – Zahlen und Fakten“)
DHS: Pathologisches Glücksspielen (Suchtmedizinische Reihe, Band 6)